Heute am Weltflüchtlingstag wollen wir unsere Gedanken allen Flüchtlingen, Asylsuchenden, Staatenlosen und Rückkehrern auf der ganzen Welt sowie ihren Hoffnungen und Sehnsüchten nach einem besseren Leben widmen. Heute, im Jahr 2016, ist dieser Tag wichtiger denn je, denn weltweit sind es nach aktuell zum Weltflüchtlingstag veröffentlichten Zahlen der UN inzwischen über 65 Millionen Menschen, die sich auf der Flucht vor Krieg, Hunger und Verfolgung befinden – so viele wie noch nie zuvor und die Zahl wird in Zukunft noch weiter ansteigen. Das ist bei einer weltweiten Bevölkerung von 7,3 Milliarden jeder 113. Mensch. Hinzu kommt, dass die Hälfte der Flüchtlinge Kinder ist. Konfliktherde und humanitäre Krisen dauern weiter an und neue zeichnen sich ab. Die Hauptursache für diese hohen Zahlen ist im Moment nach wie vor der Krieg in Syrien, der letztes Jahr über fünf Millionen Menschen zwang das Land zu verlassen. Neben seit Jahren bestehenden Konflikten wie in Afghanistan, Somalia oder dem Südsudan kommen neue Konflikte in Burundi, im Jemen und der Ukraine als Fluchtursachen hinzu. Allein in den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Flüchtlinge weltweit um 50 % gestiegen. 41 von den 65 Millionen befinden sich im eigenen Heimatland auf der Flucht. Diese in ihrer Dramatik beispiellose Entwicklung wird die Menschheit in Zukunft vor noch größere Herausforderungen stellen.
Trotz der Differenzen, die zwischen uns und flüchtenden Menschen anderer Länder und Kulturen herrschen, trotz der Welten, die uns trennen und der alltäglichen Bilder in den Medien, die uns mit der Zeit abstumpfen lassen, sollten wir uns immer auf unser Gewissen, unsere Menschlichkeit und unser Mitgefühl zurückbesinnen. Der ehemalige UN-Flüchtlingskommissar António Guterres bringt es zum heutigen Weltflüchtlingstag auf den Punkt: „Überall auf der Welt fliehen Familien vor Gewalt. Die Zahlen sind gewaltig, aber wir dürfen nicht vergessen, dass diese Menschen Mütter und Väter, Töchter und Söhne sind, Menschen wie Du und ich – bevor der Krieg sie zur Flucht gezwungen hat. Am Weltflüchtlingstag sollten sich alle daran erinnern, was uns verbindet: unsere gemeinsame Menschlichkeit.“
Menschlichkeit, das bedeutet auch zu versuchen Flüchtlinge vor Leid und Gefahren zu bewahren. Save Me möchte daher an diesem Tag nicht nur erneut auf das tägliche Leid der Flüchtlinge weltweit aufmerksam machen, sondern vor allem einen dauerhaften und nachhaltigen Lösungsansatz in den Mittelpunkt rücken, um Flüchtlinge vor Leid, Gefahren und einem damit verbundenen Tod zu schützen: Resettlement (dt.: Neuansiedlung) ist eine Form des Schutzes, bei der Flüchtlinge aus einem Erstzufluchtsland in ein sicheres Drittland gebracht werden in dem sie dauerhaft Schutz erhalten. Das Programm gilt insbesondere Flüchtlingen, die nicht in ihr Heimatland zurückkehren können und im Erstzufluchtsland noch von weiteren Verfolgungen betroffen oder besonders schutzbedürftig sind. Im internationalen Flüchtlingsschutz haben Resettlement-Programme leider immer noch einen verschwindend geringen Anteil, so stehen bei 60 Millionen Flüchtlingen jährlich nur etwa 80.000 Plätze zur Verfügung. Dass diese Zahl erhöht werden kann und muss zeigt nicht nur die geringe Zahl von 4,4 Millionen Flüchtlingen, die Europa im Rahmen der globalen Flüchtlingsströme aufgenommen hat.
Save Me setzt sich daher seit Jahren für eine Erhöhung des Resettlement-Flüchtlingskontingents in Deutschland ein und fordert bessere Rahmenbedingungen für aufgenommene Resettlement-Flüchtlinge. Seid dabei und unterstützt uns, für alle Mütter und Väter, Töchter und Söhne sind, Menschen wie Du und ich, die der Krieg sie zur Flucht gezwungen hat!
Wir haben zum Weltflüchtlingstag auf SlideShare 10 Fakten zum Thema Resettlement für euch zusammengefasst: