Global Resettlement Needs 2019

Global Resettlement Needs 2019

Nobby G.
Allgemein

 

Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) veröffentlichte im Juli 2018 erneut seinen jährlichen Bericht mit dem Titel „Global Resettlement Needs 2019“, der die Wichtigkeit von Resettlement auch für das kommende Jahr in den Fokus stellt.

Im Jahr 2019 wird der weltweite Bedarf nach Resettlement-Plätzen auf 1.4 Millionen steigen, 17 % mehr als im Vorjahr. Insgesamt besteht Bedarf in 60 Ländern, aus akuten wie aus langanhaltenden Fluchtsituationen.

Mit 42 Prozent (601.152 Personen) stellen syrische Geflüchtete im dritten Jahr in Folge die Bevölkerungsgruppe mit den größten Umsiedlungsbedürfnissen dar, wobei hier zudem eine Steigerung von 26% im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen ist. Daran schließt die Gruppe von Personen aus der Demokratischen Republik Kongo (163.448 Personen) an, die ebenfalls eine 10%-Steigerung seit 2018 verzeichnet. Die drittgrößte Gruppe mit Umsiedlungsbedarf stellen Geflüchtete aus dem Süd-Sudan (158.474 Personen) dar. Ihr Resettlement-Bedarf ist im Vergleich zum letzten Jahr um ganze 71% gestiegen. Personen aus dem Kongo und aus dem Südsudan machen so insgesamt etwa 11% des Gesamtbedarfs aus.

Generell bleibt Afrika damit die Region mit dem höchsten Bedarf. Dieser beträgt schätzungsweise 629.744 Personen aus 31 verschiedenen Ländern, was einem Anstieg von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nicht zuletzt aufgrund des andauernden Konflikts im Südsudan, entspricht.

Auf dem asiatischen Kontinent stieg der Resettlement-Bedarf dagegen lediglich um ein Prozent auf 102.146 benötigte Plätze an, wobei sich zwei Drittel der benötigten Plätze in Myanmar befinden. Auf dem Amerikanischen Kontinent werden 2019 knapp über 4.000 Plätze benötigt, was in dieser Region einer Steigerung von 123 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, hauptsächlich aufgrund des stark gestiegenen Schutzbedarfes von Personen aus Zentralamerika (El Salvador, Honduras und Guatemala). In der MENA-Region (Middle East und North Africa) ist dagegen ein leichter Rückgang zu verzeichnen, jedoch plädiert UNHCR hier für weitere Aufnahmestaaten, um besonders schutzbedürftige Personen aus dieser Region aufzunehmen.

Damit steigt der Bedarf an benötigten Plätzen in Europa nächstes Jahr um fast 40 Prozent (420.750 Personen), wobei 95% dieses Bedarfs syrische Geflüchtete aus der Türkei sind.

Um dem stark gestiegenen Bedarf an Plätzen in 2019 zu begegnen hat UNHCR drei Schwerpunkte für das kommende Jahr festgelegt:

1) Resettlement aus den 14 sog. CRRF roll-out-Staaten (Comprehensive Refugee Response Framework) in Lateinamerika und Afrika, die zusammen 26% des Gesamt-Resettlement-Bedarfs ausmachen.

2) Resettlement aus den 15 Erstzufluchtsländern entlang der zentralen Mittelmeerroute, die 22% der Bedarfe ausmachen.

3) Resettlement aus der Türkei, Jordanien, Irak, Ägypten und dem Libanon im Syrienkontext. 99% aller syrischen Geflüchteten befinden sich in diesen fünf Erstzufluchtsstaaten. Sie machen 46% des Gesamtbedarfs aus.

Insgesamt werden Personengruppen aus diesen Regionen 94 Prozent des prognostizierten Neuansiedlungsbedarfes im kommenden Jahr ausmachen.

Die drei von UNHCR festgelegten Schwerpunkte sollen die Staatengemeinschaft anregen, neue Aufnahmekontingente schaffen bzw. bestehende zu erhöhen, um besonders Schutzbedürftigen eine Zukunft in sicheren Drittstaaten zu ermöglichen, internationale Verantwortung zu teilen und ein Zeichen der Solidarität zu setzen.

Des Weiteren soll laut UNHCR eine sogenannte unallocated (nicht zugewiesene Quote) beibehalten werden, um Resettlement-Plätze in akuten Krisensituationen flexibel nutzen zu können.

Das Resettlement-Programm des UNHCR stellt weltweit einen der wichtigsten Mechanismen dar, um Geflüchteten eine Umsiedlung an einen sicheren Zufluchtsort zu gewährleisten. Der weltweite Resettlement-Bedarf von 1,4 Millionen benötigten Plätzen zeigt jedoch erneut die immer größer werdende Diskrepanz zwischen dem Angebot an vorhandenen Plätzen und der um ein Vielfaches höheren Nachfrage seitens der Geflüchteten weltweit. Save Me fordert daher, das deutsche Kontingent an Resettlement-Plätzen langfristig und erheblich zu erhöhen, um weiteren geflüchteten Menschen die Möglichkeit zu geben, sich in einem sicheren Drittstaat ein eigenes Leben aufzubauen.

Den vollständigen Bericht von UNHCR finden Sie unter folgendem Link: http://www.unhcr.org/protection/resettlement/5b28a7df4/projected-global-resettlement-needs-2019.html